Schokolade macht glücklich, sagt man. Glücklich werden durch Schokolade aber zunächst einmal die Menschen, die sie kaufen und verkaufen. Das Anbauen sowie das Ernten von Kakao bedeuten harte Arbeit, das Risiko von Missernten – und Löhne, die oftmals nicht zum Überleben reichen.
Das lernte die Klasse FH211 des bkal bei einem Workshop im Schokoladenmuseum Köln. Zunächst erhielten die Schülerinnen und Schüler eine Einführung in das Thema und eine Führung durch die Ausstellung. Sie hörten durch Eileen Schwarz und Thomas Schiffer, die umsichtig und interessant durch den Vormittag führten, wie viel (bzw. wie wenig) Kakaobäuerinnen und -bauern der Elfenbeinküste oder aus Ghana durchschnittlich verdienen, wer an der Lieferkette vom Ernten der Kakaobohne bis zur fertigen Schokolade beteiligt ist – und wie genau der Produktionsprozess von Schokolade aussieht.
Wenn man die Welt zu einem besseren Ort machen will, sollte man 17 Ziele erreichen. Jedenfalls haben sich 2015 die Mitgliedstaaten der UN auf so viele nachhaltige Entwicklungsziele geeinigt. Eines dieser Nachhaltigkeitsziele ist es, dass es 2030 auf der Welt keine extreme Armut mehr geben soll. Andere besagen, dass in neun Jahren kein Mensch hungern muss oder Arbeit überall menschenwürdig sein wird. Ist es möglich, weltweit solche Fortschritte zu erreichen – und welche Rolle spielen dabei wir Verbraucher:innen, der Handel oder die Politik?
Den Abschluss des informativen und unterhaltsamen Vormittages bildeten zwei Diskussionsrunden, in denen die Teilnehmer:innen versuchten, Lösungen für die Probleme zu finden, die entstehen, wenn man einerseits in Europa oder Nordamerika möglichst gute und faire Schokolade kaufen will, die Bäuerinnen und Bauern andererseits von den Einkommen, die ihnen gezahlt werden, menschenwürdig leben möchten. Welche Verantwortung haben Unternehmen und Regierungen, was kann man konkret tun?
„Ich habe das Gefühl, ich werde gar nicht wahrgenommen“, sagte ein Schüler, der einen Kakaobauern spielte, in einer Diskussion, in der Unternehmen, Verbraucher und Politik über ihre Verantwortung stritten. Und so stand am Ende der Veranstaltung keine schnelle und einfache Lösung, sondern die herausfordernde Frage, wie man Gerechtigkeit, ökonomischen Nutzen und ökologisch verantwortungsvolles Handeln sinnvoll verbinden kann. Damit möglichst alle Menschen durch Schokolade glücklich werden, die an ihrer Produktion beteiligt sind.